Die Begeisterung für Landkarten - speziell für Erdkarten - ist ein wesentliches Merkmal der Geheimnisvollen Städte von Benoît Peeters und François Schuiten. Dabei stellt jede Stadt sich selbst als Mittelpunkt bzw. Hauptstadt der Welt dar.
Im Großen Buch von Samaris heißt es: „Um Samaris herum liegen acht Großstädte.“ Doch Pahry, Urbicand und Galatograd führen ebenso überzeugende Kartenwerke ins Feld, und so bleiben viele Fragen offen.
Eine überraschende Lösung schlägt Ortelius vor: die Kartografie sei als ein wesentlicher Zweig der Philosophie zu betrachten. Dieser kühne Denkanstoß löste erwartungsgemäß leidenschaftliche Debatten aus.
Und obgleich die Hypothese der Erde als Scheibe lediglich von ein paar älteren Herrschaften vertreten wird, ist die der Erde als Kugel auch nicht einhellig anerkannt.
Über den Helden dieses Bandes, den jungen Kartografen Roland von Cremer, weiß die Geschichtsschreibung dagegen wenig zu berichten. Er ist der Neffe des renommierten Geografen Gerhard von Cremer und absolvierte das Interstädtische Kolleg in Rupelmond, ohne dort groß aufzufallen. Sein Mentor war Paul Ciceri, und bald wurde General Radisic auf Roland von Cremer aufmerksam, so dass ihm eine glänzende Karriere vorherbestimmt schien. Doch dann verliebte er sich in die schöne Bardame Shkodra und gab unvermittelt seinen Posten auf. Jahre später berichteten Reisende, sie wären in Bulachistan einem hoch gewachsenen, schlanken Mann begegnet, der Roland von Cremer zum Verwechseln ähnlich sah.
Benoît Peeters wurde 1956 in Paris geboren. Nach zwei Romanen versuchte er sich in Sachbuch, Biografie, Fotoroman, Film, Fernsehen, Hörspiel und natürlich im Comic. Er ist Spezialist für Hergé und verfasste wegweisende Bücher über den Meister. Zusammen mit Schuiten widmet er sich der Restauration und Gestaltung des Maison Autrique, dem ersten Jugendstilbau des großen belgischen Architekten Victor Horta.
François Schuiten ist 1956 in Brüssel geboren. Seine Bücher wurden in zehn Sprachen übersetzt und bekamen ungezählte Auszeichnungen. Er entwarf Metro-Stationen in Paris und Brüssel, schuf Bühnenbilder für Opern- und Ballettproduktionen und Filme: Taxandria (mit Armin Mueller-Stahl) und Les Quarxs. Und er entwarf Pavillons für Weltausstellungen: Sevilla 1992, Hannover 2000 und Aichi, Japan, 2005.
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