„Die Bauarbeiten in Brüsel wurden zu spät und dann viel zu schnell in Angriff genommen. Das Resultat war unter anderem die so genannte Baustellen-Allergie...
...Die Symptome reichten von plötzlicher Taubheit, Teilnahmslosigkeit, Impotenz und Jähzorn bis hin zu klinischer Depression“, erläutern die Autoren in ihrem Führer durch die Geheimnisvollen Städte. Abhilfe sollten entweder der Fassadismus oder der Graffitismus schaffen, jedoch kam es über den Diskussionen, welcher Ismus denn nun, fast zum Bürgerkrieg.
Dass in der alten Metropole Brüsel etwas geschehen musste, lag auf der Hand, doch über Umfang, Zuschnitt und Zeitpunkt der Maßnahmen gerieten sich Stadtväter und Stadtplaner in die Haare.
Dann schlug eine neue Geißel zu: Die Grünpflanzen, mit denen man die Büros ansprechender gestalten wollte, legten ein explosives Wachstum an den Tag, Fensterscheiben gingen zu Bruch. Zum Glück war die Ursache rasch gefunden: ein Kommafehler bei den Anweisungen zur Düngung des Grüns. Wie richtig lag da Constantin Abeels mit seinen Plastikpflanzen!
Ein Glanzlicht der Stadt war das Großklinikum Ernest Dersenval. In einem kleinen Museum werden die ersten, bahnbrechenden Neuerungen des Professors gezeigt, darunter der berühmte Dersenvalisator und der Solenoid, in den der Mediziner seine Freunde einzuschließen pflegte. Damit trat er den Beweis an, dass künstliches Fieber kein Hirngespinst ist.
Der Klinikkomplex erwies sich allerdings als überdimensioniert, so dass man über weite Strecken Kranke aus dem Ausland herantransportieren musste...
Benoît Peeters wurde 1956 in Paris geboren. Nach zwei Romanen versuchte er sich in Sachbuch, Biografie, Fotoroman, Film, Fernsehen, Hörspiel und natürlich im Comic. Er ist Spezialist für Hergé und verfasste wegweisende Bücher über den Meister. Zusammen mit Schuiten widmet er sich der Restauration und Gestaltung des Maison Autrique, dem ersten Jugendstilbau des großen belgischen Architekten Victor Horta.
François Schuiten ist 1956 in Brüssel geboren. Seine Bücher wurden in zehn Sprachen übersetzt und bekamen ungezählte Auszeichnungen. Er entwarf Metro-Stationen in Paris und Brüssel, schuf Bühnenbilder für Opern- und Ballettproduktionen und Filme: Taxandria (mit Armin Mueller-Stahl) und Les Quarxs. Und er entwarf Pavillons für Weltausstellungen: Sevilla 1992, Hannover 2000 und Aichi, Japan, 2005.
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