Moréa: eine Art weiblicher Largo Winch des 21. Jahrhunderts
Im Jahr 2082 ist Kuba zum Dreh- und Angelpunkt der Weltwirtschaft geworden. An der Spitze der DWC (Doloniac World Company), eines der mächtigsten multinationalen Konzerne der Welt, steht die junge Morea Doloniac.spl
Doch was niemand ahnt: Morea müsste eigentlich tot sein! Zusammen mit ihrer ganzen Familie fiel sie zeitgleich weltweiten brutalen Attentaten zum Opfer…
Arleston ist einer der erfolgreichsten Fantasy-Comic-Autoren des franko-belgischen Raums. Was liegt da für Arleston und seinen Verlag näher, es auch mal mit dem SF-Genre zu versuchen. OK, Arlestons futuristischer Zyklus ist, was die Zutaten der Story betrifft, kein wirkliches Neuland. Viele Elemente sind schlichtweg aus anderen Geschichten übernommen worden.
So könnte man Moréa auch als eine Art weiblicher Largo Winch des 21. Jahrhunderts interpretieren. DWC ist ein global agierender Megakonzern, der bestrebt ist, seine Machtposition weiter auszubauen. Außerdem gibt es ein wenig Highlander, etwas „Das fünfte Element“ von Luc Besson und das auch schon oft von anderen Autoren benutzte Engel/Drachen-Szenario. Daran kann man sich nun stören oder man lässt es und genießt den Story-Mix, den der Autor daraus geschaffen hat.
Ungewöhnlich, dass Arleston gerade Kuba zum wirtschaftlichen Zentrum der Weltwirtschaft auserkoren hat. Aber warum nicht? Es gibt sicher unangenehmere Locations als diese schöne Karibikinsel.
Dank der handwerklichen Künste des routinierten Autors Arleston ist auch seine Serie Moréa lesenswert. Und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Die Zeichnungen wissen zu gefallen und erinnern etwas an Manara.
Und so zünden auch bei Moréa Story-Elemente, die bereits anderen Serien Erfolg verschafft haben. Die sexy Hauptdarstellerin, von der es viel nackte Haut zu sehen gibt, wird sicher daran einen nicht unmaßgeblichen Anteil haben...
von Michael Hüster