Die Zukunft der Stadt ist eins der großen Themen unserer Zeit. Spielplatz für die kreative Fantasie von Architekten wie Schuiten, die sich mit einem der Hauptprobleme beschäftigen: dem Verkehr.
Bekanntlich sind fantasievolle Fortbewegungsmittel Schuitens Steckenpferd, das hat er mit Leonardo da Vinci gemein. Oder mit Albert Robida, den auch Karinh, die Heldin dieser Graphic Novel, eifrig studiert.
Aus Langeweile am Jura-Studium gründete Robida 1880 die Zeitschrift La Caricature. Er illustrierte Touristenführer und Klassiker, von ihm stammt u.a. eine Geschichte des Bordells. Verehrt wird Robida besonders wegen seinen Science-Fiction-Romanen, die auf eine Ebene mit Jules Verne gestellt werden. In seinen Zukunftsfantasien geht es um den Alltag: So sagte er die Gleichstellung der Frau voraus, den Massentourismus und die Umweltverschmutzung. In seiner Bilderzählung, La Guerre au vingtième siècle, beschreibt er 1869 die künftigen großen Kriege als von Raketen und chemischen Kampfstoffen bestimmt. Mit dem „Telephonoskop“ entwirft er einen Bildschirm, der neueste Nachrichten verbreitet und auch für Telefonkonferenzen taugt.
Im Jahre 1919 sagte Robida über die Menschen der Zukunft: „Sie werden ihren Alltag im Räderwerk einer total mechanisierten Welt verbringen, in einem Maße, dass ich mich frage, wie sie noch die einfachsten Freuden genießen wollen, die uns zur Verfügung stehen: Stille und Einsamkeit.“
Übrigens, auch Bryan Talbot, Autor der Steampunk-Serie Grandville, verneigt sich vor dem großen Robida.
Benoît Peeters wurde 1956 in Paris geboren. Nach zwei Romanen versuchte er sich in Sachbuch, Biografie, Fotoroman, Film, Fernsehen, Hörspiel und natürlich im Comic. Er ist Spezialist für Hergé und verfasste wegweisende Bücher über den Meister. Zusammen mit Schuiten widmet er sich der Restauration und Gestaltung des Maison Autrique, dem ersten Jugendstilbau des großen belgischen Architekten Victor Horta.
François Schuiten ist 1956 in Brüssel geboren. Seine Bücher wurden in zehn Sprachen übersetzt und bekamen ungezählte Auszeichnungen. Er entwarf Metro-Stationen in Paris und Brüssel, schuf Bühnenbilder für Opern- und Ballettproduktionen und Filme: Taxandria (mit Armin Mueller-Stahl) und Les Quarxs. Und er entwarf Pavillons für Weltausstellungen: Sevilla 1992, Hannover 2000 und Aichi, Japan, 2005.
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