Familienausflüge haben es an sich, dass selten alle Beteiligten happy sind. Hier ist es die Frau Mama, Rosa von Rathen (geborene Schliwinsky), die sich dauernd beklagt. Vater Klaus pfeift Schausteller an, Sohn Kurt latscht stumm mit…
…nur das Mädchen Mary genießt den Vergnügungspark - vor allem den „Star-Express“ - in vollen Zügen. Aber ist sie nicht eine Spur zu ausgelassen, jubelt sie nicht ein bisschen zu laut in der Achterbahn? Jedenfalls steht sie nach dem Aussteigen nicht mehr gerade. Die Story spielt in einer Zeit, die wir wilhelminisch nennen würden: stocksteif und lustfeindlich. Da muss ein lebenslustiges Mädchen aus dem Rahmen fallen - und nicht nur das, Mary wird sogar zur Jahrmarktsattraktion. Die Geschichte um das schief stehende Mädchen gehört zu den Gründungsmythen der Geheimnisvollen Städte. Die Orte sind alle schon da: Mylos, Alaxis, Sodrovni, Brüsel… und die Ereignisse sind auf die Minute genau datiert. Die entscheidenden Dinge aber geschehen außerhalb von Raum und Zeit „irgendwo im Universum“ und „irgendwann“.
Mary von Rathen, von der wir noch viel hören werden, hat hier ihren ersten Auftritt. Später, zu voller Schönheit erblüht, wird sie Mylos regieren und Männerherzen brechen.
Und das Volk wird ihr Lied singen: „O Mary, Mary von Mylos, wie viele haben deinetwegen Haus und Hof verlassen! Wie viele deinetwegen den Verstand verloren? Sich um Kopf und Kragen gebracht? Alles vergessen für einen Blick, für ein Wort von dir.“
In Das schräge Mädchen erlebt Mary die erste große Liebe. Dafür muss sie sich erst aus den alten Bindungen lösen, sich regelrecht querstellen, sich auf den unentdeckten Planeten „Antinea“ mit der unwiderstehlichen Anziehungskraft wagen, auf dem sie sich aber sofort heimisch fühlt: hier gehört sie hin. Mary reist mit einer Rakete durch den Weltraum zum Planeten der Liebe, für den Lover Augustin ist es aber nur ein mentaler Schritt nach Antinea - und zurück…
Benoît Peeters wurde 1956 in Paris geboren. Nach zwei Romanen versuchte er sich in Sachbuch, Biografie, Fotoroman, Film, Fernsehen, Hörspiel und natürlich im Comic. Er ist Spezialist für Hergé und verfasste wegweisende Bücher über den Meister. Zusammen mit Schuiten widmet er sich der Restauration und Gestaltung des Maison Autrique, dem ersten Jugendstilbau des großen belgischen Architekten Victor Horta.
François Schuiten ist 1956 in Brüssel geboren. Seine Bücher wurden in zehn Sprachen übersetzt und bekamen ungezählte Auszeichnungen. Er entwarf Metro-Stationen in Paris und Brüssel, schuf Bühnenbilder für Opern- und Ballettproduktionen und Filme: Taxandria (mit Armin Mueller-Stahl) und Les Quarxs. Und er entwarf Pavillons für Weltausstellungen: Sevilla 1992, Hannover 2000 und Aichi, Japan, 2005.
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