KOMMISSAR EISELE beinhaltet drei Kurzgeschichten. Zu der letzten, „Der Casanova Code“ hat Autor und Zeichner Martin Frei umfangreich recherchiert, um den kurzen Aufenthalt von Giacomo Casanova in Stuttgart umzusetzen.
Doch wie sah Stuttgart zur Zeit von Casanova aus?Welche Gebäude gab es? Lässt sich die Stadt im Barockzeitalter glaubhaft rekonstruieren? Dieser Frage ging Martin Frei ausgiebig nach. „Ich war mir klar, dass in einem Stuttgart-Krimi die Stadt eine tragende Rolle spielen soll. Deshalb habe ich großen Wert auf realistische Hintergründe gelegt. Für Szenen, die in der Gegenwart spielen, ging ich natürlich vor Ort und fotografierte alles Notwenige. Doch für die historischen Teile der Geschichte habe ich mich mit einschlägiger Literatur beschäftigt und im Stadtarchiv recherchiert.“
Dabei kamen außergewöhnlich detailierte Stadt-Veduten heraus. Erstmals tuschte Frei diese Hintergründe nicht, sondern fertigte nach Fotos und anderen Bilddokumenten nuancierte Bleistiftzeichnungen an, die dann am Computer mittels Photoshop in die Panels mit den in Tusche gezeichneten Figuren hinein kopiert wurden. Durch diesen Kontrast der zeichnerischen Mittel -getuschte Figuren vor Bleistifthintergründen- entsteht eine neue Plastizität. Hierbei wirken die Figuren karikierter als von früheren Arbeiten Freis im realistischen Stil gewohnt. „Der Mix aus Realismus und Karikatur hat einen besonderen Reiz“, so Frei. „Er führt dazu, dass man bereits Bekanntes – nämlich die eigene Stadt – in neuem Licht sieht.“