Es waren einmal drei Geschwister, die lebten arm, aber glücklich mit ihren Eltern in Marseille. Doch eines Tages kommt ihr Vater unter ungeklärten Umständen zu Tode, woraufhin sie Besuch von einer geheimnisvollen Dame erhalten, die ihnen einen magischen Würfel schenkt. Die Jahre ziehen ins Land. Dann wird ihre Mutter unrechtmäßig ins Gefängnis gesperrt. In seiner Verzweiflung wirft der Älteste der Drei den Würfel, und die Fremde kehrt zurück! Sie stellt sich als Aristophania Bolt vor, und sie lädt die Geschwister ein, mit ihr im Königreich Azur zu leben, einem magischen Ort voller Wunder.
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Wer Geschichten mit dunkler und heller Magie mag, die Auseinandersetzung zwischen den guten und bösen Mächten und dabei nicht die Heere aufmarschieren sieht, ist hier richtig.
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Ein düsteres Comic-Märchen mit einer Prise Mary-Poppins-Charme und einem Löffel voll Magie.
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Dazu passen die düsteren Zeichnungen von Joel Parnotte sehr gut, die besonders beeindrucken, wenn es um Raumdarstellungen geht. Die Orte, Hallen, Landschaften sind stimmungsvoll und haben sind auch perspektivisch oft eindrucksvoll gestaltet. Sie zeugen von einem detailreichen schwarz-weiß Stil, den die Kolorierung leider manchmal nicht völlig zum Tragen kommen lässt. Aber das muss wohl so sein, wenn man das Album verkaufen will. Gesichter sind manchmal leider stereotyp und lieblos skizziert, werden dadurch immer wieder austauschbar und wenig individuell. Zum Glück ist das kein Dauerzustand, bricht aber immer wieder in die Bilder ein. Das Mädchen Calixte erkennt man eben an den langen blonden Haaren, Victor an der Harry Potter Brille und Basile ist dann eben der dritte, der keine Brille und keine langen blonden Haare hat. Das ist etwas schade, schälert aber den Lesespaß nur bedingt. Fazit: Schönes Lesefutter, nicht mehr, aber auch nicht weniger! Überraschung, mit der die Fantasy-Reihe Aristophania aufwartet, ist aber genau dieses Setting. Die ersten beiden Bände spielen zwar in der Gegend der Côte d'Azur, zeigen aber anfangs keine Traumstrände und goldenen Sonnenuntergänge. Zuerst einmal sind da frühindustrielle Maschinenhallen und die ausgemergelten Gesichter ausgebeuteter Proletarier. Gut, die Grundstruktur der Handlung erinnert stark an Fantasy-Klassiker, wie Herr der Ringe oder die Chroniken von Narnia. Der ursprüngliche Erlöser ist schnell tot, eine Gruppe scheinbar hilfloser Jung-Erlöser muss sich und ihre Fähigkeiten finden und entwickeln, um einer übermächtigen Bedrohung zu widerstehen und sie evtl. zu besiegen. Man braucht Verbündete und Mentoren, man braucht einen idyllischen, wenn auch bedrohten Platz, um sich für die Kämpfe der Zukunft zu rüsten... so weit, so bekannt. Das Muster der Heldenreise ist auf jeder Seite erkennbar und lässt darauf schließen, dass letztlich, natürlich unter vielen Opfern, darunter dann wohl auch liebgewonnene Figuren, am Ende doch das Gute siegen wird. Der Autor Xavier Dorison aber ist ein routinierter Vielschreiber und hat natürlich so seine Tricks auf Lager, um handlungstechnisch nicht ins Abgegriffene zu gleiten. Ein kluger Kniff ist es zum Beispiel, die Geschichte nicht in ein fiktives Auenland zu verlegen. Die Handlung spielt in der industriellen Revolution, Dreck und soziales Elend sind auf jeder Seite zu sehen. Und auch die Krieger und Könige der fantastischen Welt, die sich der jungen Weltretter bemächtigen wollen, sind keine Ritter, sie gleichen eher einer Bande Bettler und Obdachloser. So schwebt man handlungstechnisch immer wieder im Fluchtpunkt zwischen phantastisch-magischer Welt und sozialer Tristesse. Dabei ist nie ganz klar, welche dieser beiden Welten nun die üblere ist. Charles Dickens lässt grüßen! Die Helden ähneln eher Oliver Twist als Frodo. So baut sich eine Spannung auf, der man gerne folgt, auch wenn man oft genug ahnt, was auf der nächsten Seite wohl passieren wird. Doch Dorison überrascht dann eben immer wieder mit Handlungselemente, die einen überraschen und faszinieren.
Dazu passen die düsteren Zeichnungen von Joel Parnotte sehr gut, die besonders beeindrucken, wenn es um Raumdarstellungen geht. Die Orte, Hallen, Landschaften sind stimmungsvoll und haben sind auch perspektivisch oft eindrucksvoll gestaltet. Sie zeugen von einem detailreichen schwarz-weiß Stil, den die Kolorierung leider manchmal nicht völlig zum Tragen kommen lässt. Aber das muss wohl so sein, wenn man das Album verkaufen will. Gesichter sind manchmal leider stereotyp und lieblos skizziert, werden dadurch immer wieder austauschbar und wenig individuell. Zum Glück ist das kein Dauerzustand, bricht aber immer wieder in die Bilder ein. Das Mädchen Calixte erkennt man eben an den langen blonden Haaren, Victor an der Harry Potter Brille und Basile ist dann eben der dritte, der keine Brille und keine langen blonden Haare hat. Das ist etwas schade, schälert aber den Lesespaß nur bedingt. Fazit: Schönes Lesefutter, nicht mehr, aber auch nicht weniger!
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