Im Widerstand gegen die faschistische Vichy- Regierung engagierten sich nicht nur Franzosen, sondern Männer und Frauen aus vielen Ländern.
Einer der berühmtesten war der Amerikaner Varian Fry, der „französische Schindler“. Sein Centre Americain de Secours schleuste von Marseille aus ungezählte Flüchtlinge nach Gibraltar, Casablanca, Amerika, darunter Hannah Arendt, Max Ernst, Heinrich und Golo Mann. Fry mag unseren Autoren als Vorlage für die eine oder andere Figur gedient haben. Ebenso der Maler, Ga- lerist und Buchhändler Alain Paire, von dem der Satz stammt: „Es gab damals in Europa nur zwei Tore: Marseille und Auschwitz.“
Deutschsprachige Flüchtlinge sammelten sich vor allem in Sanary-surmer, einer Art Intellektuellenkolonie, dem „Weimar an der Côte“. Auch zur Villa Satine, dem Edelbordell der Madame Denise in unse- rem Bildroman, gibt es ein historisches Pendant. Die Villa Bel Air, genannt „Chateau Éspère-Visa“ (Schloss Visahoffnung), bot an der Côte vielen Unterschlupf bis zur ersehnten Ausreise.
Aber so tapfer und selbstlos die Menschen in der Résistance auch waren, gegen die Deutschen und deren Marionettenregierung in Vichy konnten sie nicht viel ausrichten. Das halbe Land war quasi ein Vasallenstaat der Nazis, nicht wenige Franzosen jubelten Hitler zu. Zum anderen war der Widerstand in viele regionale und ideologisch unterschiedliche Gruppen aufgesplittert, die zum Teil rivalisierten. General de Gaulle versuchte, mit Hilfe Englands die Kräfte zu vereinen und zu bewaffnen. Sein „Flammen-Appell“ gilt als seine wichtigste Rede. Sie fand im Land wenig Beifall, zu wichtig war vielen Zellen die Eigenständigkeit.
Die Hilfsaktionen am Mittelmeer waren zwar spektakulär, aber das Zentrum der Résistance befand sich in Lyon. Deshalb sieht Katharina auch ihren Platz in der Stadt an der Rhone, während Martin weiterhin an der Côte Dienst tut, an seine Liebste denkt und hofft, nicht an die Ostfront abkommandiert zu werden.
Philippe Richelle ist Jahrgang 1964 und stammt aus Lüttich. Als Zeichner begann er bei der Zeitschrift Tintin, dann veröf- fentlichte er bei Glénat, bereits 1992 mit Beuriot den Band Rebelles. Bei Glénat läuft momentan seine Serie Secrets bancaires mit inzwischen 8 Bänden. Ebenfalls mit Beuriot entstanden für Casterman Belle comme la mort, sowie die Serie Westmins- ter mit Delitte bei Comicplus
Jean-Michel Beuriot ist 1961 geboren. Er studierte Bildende Kunst. Nach einer aus- gedehnten Reise durch Nordafrika arbei- tete er als Grafiker in einem Verlag, wo er Werbematerial und Buchcover entwarf. Seine ersten Comicalben erschienen bei Lombard und Glénat.
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