In einer Kölner Kaserne sitzt Martin Mahner und redigiert die Hauszeitschrift, organisiert Kinder- feste für Wehrmachtsangehörige, spielt abends Schach mit seinem Vorgesetzten. Und sehnt sich nach Katharina...
In Paris haben sich inzwischen die Nazis eingerichtet, von vielen Franzosen mit offenen Armen empfangen. Am 22. Juni 1940 war im Wald von Compiègne der Waffenstillstand zwischen Frankreich und Deutschland unterzeichnet worden. Das brachte die Teilung des Landes in den unter deutscher Militärverwaltung stehenden Nord- und Westteil sowie einen unbesetzten Südteil (etwa 40 % der Landesfläche) mit sich. Der populäre Marschall Pétain bildet eine neue Regierung mit Sitz in Vichy, die den Anspruch erhebt, weiterhin für ganz Frankreich einschließlich der Überseegebiete zuständig zu sein.
Das Vichy-Regime ist ein willfähriger Partner der Nazis. So erlässt Pétain alsbald eine Reihe von antijüdischen Gesetzen; zum Beispiel können Juden ohne Angabe von Gründen interniert werden. Ebenso treibt man mit fadenscheinigen Argumenten die Arisierung jüdischer Unternehmen zügig voran. Vielfältig waren die Formen der Kollaboration. Französische Staatsbürger wurden von ihrer eigenen Regierung zur Zwangsarbeit ins Hitler-Deutschland geschickt. Auch die französische Weinwirtschaft arrangierte sich sofort mit der Besatzungsmacht und erlebte einen ungeahnten Aufschwung.
Die Liebedienerei den Nazis gegenüber trieb seltsame Blüten. Das stolze Frankreich ging sogar so weit, den ehrwürdigen, an allen öffentlichen Gebäuden stehenden Dreiklang „Liberté, Égalité, Fraternité“ (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit), der Völker auf dem ganzen Erdball zur Revolution gegen Tyrannen aufrief, durch das faschistische „Travail, Famille, Patrie“ (Arbeit, Familie, Vaterland) zu ersetzen.
Philippe Richelle ist Jahrgang 1964 und stammt aus Lüttich. Als Zeichner begann er bei der Zeitschrift Tintin, dann veröf- fentlichte er bei Glénat, bereits 1992 mit Beuriot den Band Rebelles. Bei Glénat läuft momentan seine Serie Secrets bancaires mit inzwischen 8 Bänden. Ebenfalls mit Beuriot entstanden für Casterman Belle comme la mort, sowie die Serie Westmins- ter mit Delitte bei Comicplus
Jean-Michel Beuriot ist 1961 geboren. Er studierte Bildende Kunst. Nach einer aus- gedehnten Reise durch Nordafrika arbei- tete er als Grafiker in einem Verlag, wo er Werbematerial und Buchcover entwarf. Seine ersten Comicalben erschienen bei Lombard und Glénat.
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