Gut, dass es Zufälle gibt
Zufall ist das, was sich nicht voraussehen oder vorausberechnen lässt. Etwa, wo ein Elfmeterschütze seinen Ball platziert, denn der weiß nicht, was der Torwart denkt, was der Schütze denkt, und so weiter.
Andere Zufälle sind berechenbar – jedenfalls ungefähr. Zum Beispiel, wievielmal wir im Durchschnitt würfeln müssen, um eine Sechs zu bekommen. Da wird der Zufall irgendwann zur statistischen Wahrscheinlichkeit. Wenn wir zum Beispiel einen mechanischen Effekt berechnen, können wir einigermaßen genau von den Ursachen auf die Folgen schließen, aber bei komplizierten Vorgängen, etwa beim Wetter, kann der sprichwörtliche Flügelschlag eines Schmetterlings einen Tornado auslösen. Hier können wir die Folgen eines Ereignisses nicht berechnen, denn dafür müssten wir alle Faktoren in dem Prozess so genau messen oder berechnen können, dass wir eine Zeitspanne dafür bräuchten, die die Lebensdauer des Universums um ein Vielfaches übertrifft.
Für Mathematiker sind solche Vorgänge trotzdem determiniert, weil die Faktoren nicht unendlich sind, aber in der realen Welt lauern die Zufälle überall, und nur wenig ist vorherbestimmt und vorauszuberechnen. Quot erat demonstrandum.
Ivar Ekeland ist Mitglied der norwegischen, kanadischen, palästinensischen und österreichischen Akademie der Wissenschaften und war Professor für Mathematik und Wirtschaft an der Universität Paris Dauphine und der Universität von British Columbia in Kanada. Seine Fachgebiete sind u.a. die Chaostheorie und die Spieltheorie.
Étienne Lécroart, geb. 1960 in Frankreich, ausgebildet an der École nationale supérieure des arts décoratifs, ist ein vielgefragter Illustrator von Comics, vor allem solcher, die sich mit abstrakten Strukturen beschäftigen. In seiner Freizeit tritt er in einer Musikgruppe mit seinem diatonischen Akkordeon auf.
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