„Wie ein Kreis in einer Spirale, wie ein Rad in einem Rad… halb erinnerte Namen und Gesichter, aber zu wem gehören sie?“ Hört sich der Text bekannt an..?
„Und die Welt wirbelt still im Raum wie die Windmühlen in deinem Kopf.“ Windmills of your mind, der von Bruce Springsteen gesungene Soundtrack zu dem James-Bond-Herausforderer-Streifen Thomas Crown ist nicht zu fassen, beschreibt den Geisteszustand von George Price in diesem Thriller perfekt.
Ist das, was ich wahrnehme, die Realität, die einzige, echte? Oder gibt es eine Ebene dahinter? Sogar mehrere? Realitätsverlust nennt man diese Zweifel, aber was, wenn sich die Realität tatsächlich davongemacht hat?
Paranoia scheint die Krankheit des Jahrtausends zu werden, die Welt als Spiegelkabinett, die ein wohliges Gruseln auslöst. Richtig schlimm aber wird es, wenn Identitätsdiebstahl dazukommt - auch so eine neue Mode. Wenn sie dir einreden, du wärst in Wahrheit ein mörderischer Sektenführer. Damit muss in dieser Story George Price fertigwerden. Man denkt an den erzwungenen Massensuizid von Jonestown 1978, der auch in der Filmgeschichte tiefe Spuren hinterlassen hat: über 900 Menschen tranken aus den Pappbechern mit dem Saft-Valium-Zyankali-Gemisch. Die Prozedur lief zügig ab; Suizidübungen waren schon zuvor regelmäßig durchgeführt worden. Eltern tranken willig das Gift, nachdem sie ihre Kinder hatten sterben sehen.
Oder denken wir an das Massensterben der Davidianer-Sekte in Waco, Texas, 1993. Nach einer 51-tägigen Belagerung ihrer Siedlung durch das FBI kamen 82 Mitglieder zu Tode, einschließlich ihres Anführers David Koresh.
Dieser David war vielleicht das Vorbild für den durchgeknallten Valentine alias Mister George in unserer Story: er hielt sich für das Lamm Gottes. Koresh verlangte von den männlichen Mitgliedern seiner Gruppe sexuelle Enthaltsamkeit, die für ihn als das Lamm Gottes nicht galt. Mit den Frauen der Gruppe zeugte er eine Reihe von Kindern, die als Children of the New Light („Kinder des Neuen Lichts“) besondere Vorteile genossen: vor allem den, mit ihm in den Tod gehen zu dürfen.
Autoren: Serge Le Tendre,
Rodolphe
Hugues Labiano, geboren 1963 in Bayonne, arbeitete als Illustrator, zeichnete ein Album im Auftrag der Stadt Le Havre und für die Zeitschriften Circus und Vécu. 1989 trat er der Künstlergruppe Canal-Choc von Christin und Mézières bei. Seine preisgekrönte Serie Dixie Road mit dem Szenaristen Dufaux erschien im Splitter Verlag. Bei S&L erschien zuletzt seine Serie Black Op.
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