In Barcelona hat die mafiöse kriminelle Unterwelt eine ganz eigene Prägung: sie wirkt noch bürger licher, geordneter und die Padrinos und Amigos sind um einiges stilvoller als anderswo.
Jeder kennt hier jeden und die Bevölkerung, in die das organisierte Verbrechen nun mal eingebettet ist, nimmt vieles schweigend hin.
Das allgemeine Schweigen hatten die Spanier eingeübt in der langen, autoritären Herrschaft des Caudillo General Francisco Franco: von 1936 bis 1975 währte die bleierne Franco-Ära, fast 40 Jahre. Die Polizei war allgegenwärtig, in dieser Story verkörpert durch Don José Santos, dem unser Held Don Carlos ebenfalls ein tragisches Ende bereitet.
Frauen hatten auch ohne Franco nicht viel zu sagen und mussten mit ominösen Vornamen leben: Expiraciòn - Tod, Erlöschen; Visitaciòn - Heimsuchung; oder kurz und bündig Dolores - Schmerzen, im Plural. Die deutsche Bardame dagegen hört auf den schönen Namen Eva und gilt als Inbegriff der Erotik. Auffällig ist im Rückblick auf jene Zeit auch die Einordnung von Schmuggel als Kapitalverbrechen. Für dekadente Güter wie Jazz- platten und Champagner begeht unser Protagonist sogar Morde. Privatbesitz und freies Unternehmertum waren heilig, Kommunisten und – für unsere Ohren seltsamerweise – Freimaurer des Teufels. Aber „Freimaurer” stand wohl in erster Linie für Juden, ähnlich den heutigen „Globalisten”.
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