Vanko ist noch gar nicht richtig in Amerika angekommen – sein Dr. med. aus Montenegro wird nicht anerkannt, er muss als Pfleger arbeiten – da wird der Name Winczlav schon zum Schimpfwort.
Meister-Szenarist Jean Van Hamme greift noch einmal voll in die Tasten, wenn er von den Wurzeln seines Helden Largo Winch erzählt. Sie waren keine Chorknaben, diese Vorfahren des alten Nerio, der selbst auch ein harter Knochen war und nicht zimperlich im Umgang. Schließen wir daraus, dass man in den letz-ten zwei bis drei Jahrhunderten Milliardenvermögen nicht mit Nettsein erwirtschaften konnte?
Die Story beginnt im Jahr 1848, in dem auch sonst viel los ist in der Welt. Unter anderen gab es auf deutschem Boden die erste Revolution und die erste Republik. Einiges davon zählt das kurze Vorwort auf, aber was dann folgt, ist keine trockene Geschichts-stunde. Wir lesen von Mord und Totschlag, Geld, Gier und Leidenschaft, von Gewalt und einem mächtigen Freiheitsdrang, von ungeahnten Chancen und tiefen Abstürzen: die Entstehungsgeschichte der USA.
Allein dieser erste Band Vanko würde Stoff für eine ei-gene Mini-Serie bieten, und da Van Hamme die Texte geschrieben hat, erwarten uns keine Banalitäten.Die Ehefrau des Dr. Winczlav verlangt eine Abtreibung von ihm, der Doktor wandert in das berüchtigte Zuchtaus Sing Sing (aber nicht deswegen), der eine Sohn erpresst die Mutter um 12.000 Dollar (ohne deshalb gleich ein schlechter Mensch zu sein!), der andere Sohn heiratet ein Gun Girl (also eine Meisterschützin vom Rummelplatz), die mit Buffalo Bill durchgeht, nachdem sie ihrem Mann zwei Kinder geschenkt hat. Und nachdem sie gemein-sam mit Annie Oakley („Annie get your gun“) ein Wettschießen auf ihre Ehemänner ver-anstaltet hat (aber „nur“ auf die glühenden Zigaretten des jeweils anderen Ehemanns)...
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