Haben Piraten noch Zukunft? Damit ist nicht nur die Polit-Jux-Partei in deutschen Landen gemeint oder die mörderischen Huthi im Roten Meer…
…sondern auch romantische Figuren wie Corto Maltese. Diese unerschrockenen, völlig ungebundenen Kerle mit dem Goldring im Ohr, die ständig hinter einem Schatz her sind. Für die es auf Erden keine Grenzen gibt.
Heute haben Piraten kein gutes Image. Mit Schätzen ist es auch so eine Sache (man kann sie nicht einfach finden und behalten) und Grenzen sind ebenfalls heikel.
Der Junkie und Pilot Marcus jedenfalls bemerkt zu seinem alten Freund Corto:
„Das ist nun aus dir geworden, ein braver, gefühlvoller Pirat.“ Es ist nicht als Kompliment gemeint.
Der Schatz in diesem Buch ist ein Inselparadies in der Südsee, das es bald nicht mehr geben wird. Hier trifft Corto auf den Cargo Cult. Die Anhänger dieser Sekte erinnern sich an die Flugzeuge, die im Krieg viele gute Sachen brachten, und sie möchten, dass das wieder passiert. Darum haben sie Landebahnen angelegt, daran entlang Beleuch- tungsfeuer installiert, und eine Holzhütte gebaut, in der ein Mann sitzen kann, der auf seinem Kopf zwei Holzstücke wie Kopfhörer trägt, mit Bambusstäben, die wie Antennen herausragen. Er ist der Fluglotse, und sie warten auf landende Flugzeuge. Cargo Cult war der ursprüngliche Arbeitstitel dieser Corto Maltese-Episode, denn Bastien Vivès fragt: wer ist verrückter, der globale Westen oder die Südsee-Bewohner?
Von Grenzen hat Corto Maltese nie viel gehalten. Die unsichtbarste Grenze auf der Landkarte – und die willkürlichste – ist die Datums- grenze im Pazifik. Und genau an dieser gedachten Linie wünscht Corto sich den gestrigen Tag zurück.
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