Manche Straftaten fallen einfach aus der Zeit, wie der einstmals so beliebte Zigarettenschmuggel – ein Thema in der Episode Grenzgänger.
Andere Unwuchten pflanzen sich von Generation zu Generation fort, wie der Umgang mit indigenen Völkern in Amerika. Das Verschwinden von Grenzen in der globalisierten Welt zieht das Erlöschen völkischer Identitäten nach sich, auch in Caroline Baldwins Vaterland Kanada.
Caroline hat sich von ihren indianischen Wurzeln entfernt, aber nicht wirklich getrennt. Immer wieder zieht es sie zurück in die Hütte ihres Großvaters und in die alte Heimat, obwohl sie dort wahrlich keine idyllischen Verhältnisse vorfindet. Die Ureinwohner werden benachteiligt und schikaniert. „Hast du vergessen, dass sowohl unsere Reservate als auch unsere Häuser dem kanadischen Staat gehören?“, klagt Cousine Rachel an.
Hart ist das vor allem für sensible Jugendliche wie Ra- chels Sohn Jeremy. Er möchte am liebs- ten den Aufstand seiner Großeltern von 1990 wiederholen, als die Einwohner der Stadt Oka ihren Golfplatz ausweiten wollten – auf das Reservat der Mohawk! Ein Symbol für die Schieflage ist, dass die Ureinwohner sich nicht mal einen einheitlichen Namen geben: sie nennen sich First Nations, und das umschließt gar nicht alle Ethnien, aber sie bieten jungen Rebellen wie Jeremy zumindest eine Anlaufstelle.
Caroline nimmt die Dinge eher stoisch hin. Das gilt ebenso für ihre HIV-Infektion; diese wird fast beiläufig abgetan, auch als sie in Fernost ohne die dringend benötigten Medikamente gestrandet ist.
Die Thematik dieser „peinlichen“ Virus-Infektion in einem Comic für fast alle Altersklassen wurde zur Zeit der Erstveröffentlichung kontrovers diskutiert: nicht genug, dass Caro in Miniröcken herumläuft und erkennbar diverse sexuelle Beziehungen hat – aber darf Taymans ein so heißes Eisen wie Aids anfassen? Er durfte und er hat es getan!
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