Ein halbes Jahr lang arbeitete François Schuiten an den acht Seiten der Story Panzerung, die sei nen Ruhm begründen sollte. Er studierte noch an der renommierten Comic Akademie Saint Luc... …und das Szenario stammte von seinem 12 Jahre älteren Bruder Luc, aber das überragende Talent des künftigen Stars war bereits unverkennbar.
Mit der Mischung aus Science-Fiction, Sex und Umweltkritik traf er den Nerv der damaligen Zeit, wie Volker Hamann in Reddition Nr. 65 feststellt: „Die Geschichte des Liebespaares, das sich in einer verseuchten Umwelt der Zukunft seiner Schutzhüllen entledigt und beim Sex von gierigen Insekten gefressen wird, sorgte mit den erotischen und poetischen Zwischentönen und dem heftigen Schock am Ende für erheblich Furore.“
1975 wurde in Paris das legendäre Magazin Métal Hurlant – „kreischendes Metall” – gegründet, mit großen Augen bewundert von den Studenten der belgischen Comic-Akademie Saint-Luc. Über allem schwebte der göttergleiche Moebius (dessen Einfluss in Schuitens ersten Arbeiten unverkennbar ist). François traute sich kaum hin, in diese total angesagte Redaktion in Paris, aber immerhin und zum Glück für die Comic-Welt – er traute sich: und siehe da, Panzerung wurde genommen! Sogar mit Handkuss.
Und Schuiten machte weiter. Autofriedhöfe fand er anregend und machte Fotos, die er in seine Bildgeschichten einarbeitete. Sein Lehrer war der legendäre Claude Renard, fast selbst noch ein Student, gemeinsam gründete man das Atelier R und den Verlag 9ième rêve (Neunter Traum). Bis 1982 erschienen unter dem Oberbegriff Hohle Erden weitere Arbeiten nach Texten seines Bruders Luc, die in den beiden Folgebänden von Panzerung versammelt sind.
Luc Schuiten, geboren 1944, schrieb Bücher wie Archiborescence über eine Architektur der Zukunft, die mehr der Natur folgt anstatt dem Konsumgedan- ken. Er entwirft zum Beispiel Häuser, die Bäume und deren Strukturen integrieren.
François Schuiten ist 1956 in Brüssel geboren. Seine Bücher wurden in zehn Sprachen übersetzt und bekamen ungezählte Auszeichnungen. Er entwarf Metro-Stationen in Paris und Brüssel, schuf Bühnenbilder für Opern- und Ballettproduktionen und Filme: Taxandria (mit Armin Mueller-Stahl) und Les Quarxs. Und er entwarf Pavillons für Weltausstellungen: Sevilla 1992, Hannover 2000 und Aichi, Japan, 2005.
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