Michel Vaillant ist einer der größten frankobelgischen Comicikonen. Jean Graton schuf im Jahre 1957 den Rennsport-Comic schlechthin und gestaltete ihn über vier Jahrzehnte, davon den Großteil als Autor und Texter in Personalunion. 1965 debütierte Michel Vaillant in Deutschland im legendären Magazin MV Comix des Egmont-Ehapa-Verlags. 2021 kehrt er nun zurück nach Hause: in einer 20 Bände umfassenden, sorgfältig edierten und von deutschen und internationalen Experten redaktionell begleiteten Werkausgabe. Für alle Fans ein Muss!
Durch seinen Vater, der Motorradrennen organisierte, kam Jean Graton früh mit dem Motorsport in Berührung. Bereits mit acht Jahren wurde seine erste Zeichnung in einer Lokalzeitung abgedruckt. Nach dem Krieg zog es ihn nach Brüssel, wo er zunächst als Werbe- und Industriezeichner arbeitete. Schließlich erhielt er eine Anstellung in der World’s Press von Georges Troisfontaines, wo er Kurzgeschichten von Onkel Paul zeichnete, die in Spirou erschienen.
In Tintin erhielt Jean Graton die Möglichkeit, auch nach eigenen Texten zu zeichnen. 1957 startete er die Serie Michel Vaillant, die zu einem großen Erfolg und zu einem Klassiker des Rennfahrercomics wurde. Später musste er auf Assistenten zurückgreifen und eröffnete ein eigenes Studio, um die Arbeit bewältigen zu können. Seinen eigenen Verlag gründete er 1982.
Jean Graton zog sich 2001 aus gesundheitlichen Gründen vom Zeichnen zurück und überließ das Tagesgeschäft im Studio Graton seinem Sohn Philippe, der auch als Texter für die Michel Vaillant-Comics tätig ist. Die Comics erscheinen heute mit einem neuen Zeichnerteam im Verlag Dupuis, nachdem der Eigenverlag Graton Editeur 2009 seine Tätigkeit einstellte.
Jean Graton, der 2009 einen Sohn und 2011 seine Frau verloren hat, ist nach einigen Schlaganfällen heute pflegebedürftig.
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