Bernadette Schweihoffs intimer Reisebericht entführt uns nicht nur ins tiefste Sibirien, er taucht auch ein in ihre eigene Gedankenwelt. Weiblich, sinnlich, voll spannender Zwischentöne, berührender Charaktere und einem präzisen und liebevollen Blick für all die kleinen Details, die eine Reise unvergesslich und einzigartig machen. Zwischen den Buchseiten spürt man die klirrende Kälte, die endlose Weite, die verblüffende Schönheit und meint, einen Hauch der russischen Seele zu erkennen. In zarten Blau- und warmen Rottönen erzählt dieses starke Début aber auch von der Unterschiedlichkeit der weiblichen und männlichen Perspektive, von weiblicher Lust, der Suche nach Freiheit und davon, dass es schwer ist, ‹die Fakten von der Wahrheit zu unterscheiden› (Sophy Roberts). Beeindruckend.
Bernadette Schweihoff, *1984 in Giessen bei Frankfurt am Main, lebt und arbeitet nach Stationen in Passau, Wien und New York City seit 2014 in Berlin. Derzeit studiert sie in der Masterklasse von Anke Feuchtenberger an der HAW Hamburg. Ihre Bachelorarbeit treiben wurde von Ulli Lust betreut.
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«‹treiben› ist ein grafisches Gedicht, so existentiell wie neugierig auf die Fremde. Eine Reise voller realer wie voller Seelen-Landschaften.» Moritz Holfelder, BR24
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«Schweihoff führt an Mafia-Friedhöfe in Jekaterinburg, durch Wälder und schliesslich in das ferne Wladiwostok am Japanischen Meer. Wenn sie von der Melancholie der russischen Weiten erzählt, dann so, dass sie Stereotype zwar streift aber mit feinen Beobachtungen eigene Bilder erschafft. Auch die Reflexionen über ihren Körper, Sinnlichkeit und Liebesbeziehungen sind nicht eitel exhibitionistisch, sondern sympathisch. Und stets weht durch die Seiten neben dem sibirischen Eiswind ein sanfter Humor.» Ina Hildebrandt, tip Berlin
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«Die Transsibirische Eisenbahn, in der Bernadette Schweihoff sitzt, bewegt sich auf Gleisen abseits der Norm durch klirrende Kälte, in deren eisigem Blau umso stärker die Hitze unverschleierter Begierden aufblitzt — wie nackte Haut neben der einen oder anderen Birke. Was erst wie ein Reisebericht anmutet, entpuppt sich als mutiger Einblick in eine sinnliche, weibliche Gefühlswelt. Der Zeichenstil wirkt auf erfrischende Weise spontan und emotional, wobei ein Großteil der ungewöhnlichen Stimmung von den Farben getragen wird. Insbesondere Temperaturen. Einsames Frieren auf dem Eis, schwitzige Wärme dicht gedrängter Körper — ein interessantes Spiel mit Kontrasten. Abseits des Zwanges, dem allgemeinen Verständnis von Ästhetik zu entsprechen, weit weg von dem Drang, unbedingt gefallen zu wollen, hat ‹Treiben› eine eigenwillige Coolness an sich, die mir wahnsinnig sympathisch ist.» Laura Marquardt, Buchhandlung: Mayersche Gütersloh
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