„...ein glücklicher Mann.“ Das sind die letzten Worte in diesem Buch, und so hätte der Titel der ganzen Mini-Serie lauten können. Die Aussage bezieht sich an der Stelle zwar auf einen alten Pferdepfleger...
...aber sie gilt besonders für die Hauptfigur der Geschichte, Taku Ryumon. „Ein wortkarger, selbstgenügsamer Held, der im Einklang mit der Natur lebt“, so charakterisiert ihn Taniguchi. Der Beruf des Hundedetektivs, der kaum seinen Mann ernährt, wirkt da wie ein Vorwand für Ryumon, damit er sein behagliches Leben wie gewohnt weiterführen kann: ein Stück Erdboden, Haus, Hund und - ja, ein Gewehr, damit auch mal ein Stück Wild auf den Tisch kommt: was braucht der Mann mehr für eine zufriedene Existenz?
Gewehre und Jagen - diese sehr „männliche“ Atmosphäre war es, die den jungen Zeichner an der Story reizte. Und zwar in Kombination mit der Nähe zur Natur, zum Tier. Ein Reiz, den viele heute auch bei uns spüren. So verzeichnet der deutsche Jagdverband in den letzten Jahren einen ungeahnten Zulauf, auch von „Waidfrauen“. So beschreibt der Verein seine Einstellung: „Jagen heißt aktiv und nachhaltig leben.“ Den stärksten Zuwachs gab es übrigens innerhalb des vergangenen Jagdjahres nicht in Bayern, sondern wo? In der Hauptstadt Berlin.
Zunächst fand der Mangaka in der action-getriebenen Manga-Industrie kein Gehör für das Thema. Dabei ist das, was wir neuerdings Achtsamkeit nennen, der japanischen Alltagskultur nicht fremd. Zum Beispiel beim Verfassen von Gedichten wie Haikus, in dem alle Welt sich übt wie bei uns im Rappen. Erst als Taniguchi sich einen Namen gemacht hatte, ließ man ihn seine langsamen, stillen Geschichten mit den in sich ruhenden Helden erzählen.
Vielleicht standen Werke wie Jäger am Beginn dieser Entwicklung, die zum späteren Weltruhm führten?
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