Die Grundzüge der Geschichte
In den letzten Jahren der Qing-Dynastie litt China unter einer schwachköpfigen und korrupten Beamtenschaft. Bösartige Tyrannen unter den gierigen Beamten beuteten rücksichtslos die Bevölkerung aus, wodurch diese ein Leben in Not und Elend fristen musste. Dazu kamen noch wiederholt auftretende, durch Naturkatastrophen ausgelöste Hungersnöte, welche niemand unter Kontrolle zu bringen versuchte. Die große Masse der einfachen Bevölkerung war so verarmt, dass die Lumpen, die die Menschen am Leib trugen, kaum mehr ihre Körper bedeckten und sie kaum genug zu essen hatten, um ihre Mägen zu füllen.
Der Legende nach trieb damals im Volk ein Geisterwesen sein Unwesen, ein Gewaltwandler mit rotgelbem Fell in seiner tierischen Erscheinungsform. Dieser tauchte stets wie ein Spuk auf, ehe er wieder verschwand. Manche sagen, er er sei ihnen in der Gestalt eines lümmelhaften kleinen Jungen erschienen, andere berichten wiederum, bei seiner wahren Gewalt handele es sich um die eines Feuerwiesels. Dieses Wiesel schliche sich nachts in die Häuser der Menschen, um unartige Kinder zu rauben … Wie dem auch sei, es bleibt eine Legende, und diese Geschichte ist gerade erst dabei, zu beginnen …
Die Besonderheiten dieses Buches
Ein Manhua im Malstil der klassischen chinesischen Tuschemalerei, der auf nicht ganz ernste Weise Volkssagen versammelt und uns in äußerst interessanter Manier alltägliche Episoden aus den Leben von übernatürlichen Wesen präsentiert … Da passiert viel Schabernack, es werden üble Streiche gespielt, die mit Trivialitäten zu tun haben. Aber es kommt auch zu Taten, die aus Gerechtigkeitsstreben heraus im Kampf gegen die Korruption unternommen werden. Chinesische Volkssagen aus alter Zeit transportieren stets schlichte der Lebenserfahrung entstammende Weisheiten und ursprüngliche, tief in den Menschen verankerte Hoffnungen. Sich in der Realität wirklich so abgespielte Erzählungen so zu transformieren, dass ihnen ein Kolorit des Übernatürlichen und Phantastischen verliehen wird, dabei handelt es sich um eine der faszinierendsten Charakteristiken von Volkserzählungen. die ihre besondere Anziehungskraft auf die Menschen ausmachen. Die Autorin und Illustratorin, die den Künstlernamen Cai mogu de Sima gonggong (das Pilze sammelnde Grossväterchen Sima) verwendet, hat über einen Zeitraum von zwei Jahren hinweg in Büchern aus alter Zeit nach Quellen der kreativen Inspiration gesucht – diese reichen vom Soushenji („Anekdoten auf der Suche nach dem Übernatürlichen“) über das Zuozhuan (Überlieferung des Zuo) bis hin zum Youyang zazu („Gemischte Erzählhäppchen von Youyang“) oder dem Taiping guangji („Umfangreiche Aufzeichnungen aus der Tapping-Ära“). Dabei ist eine äusserst interessante Bilderbuchadaption chinesischer Volksmärchen und Schauergeschichten entstanden.