Kein Wort spricht dieser Held auf knapp 300 Seiten. Alle um ihn herum reden, über ihn und an ihn hin. Man jubelt ihm zu und gesungen wird auch...
...aber Reggae, so sein Künstlername, gibt nur stumme Lebenszeichen von sich: er rast mit dem Motorrad durch die Gegend, schießt Großwild im Gebirge, betrinkt sich mächtig und schlägt seine Boxpartner zusammen. Das so gründlich, dass es zum Starkult führt. Letzteres ist aber gar nicht das Ziel des Boxens, das seit jeher als die Kampfsportart der Gentlemen gilt.
Natürlich spritzt auch hier das Blut und werden Knochen gebrochen, gleichzeitig trägt man aber gepolsterte Handschuhe und es kommt ebenso auf die Ausdauer, Strategie und Schlagtechnik an. Will man nur rohe Gewalt sehen, ist man bei der Vollkontakt-Kampfsportart MMA (Mixed Martial Arts) besser aufgehoben, die heute eine fast so große Popularität besitzt wie ihr Gegenpart, das Wrestling, wo es mehr um die Show als um echte Gewalt geht.
In den 1970ern und noch Anfang der 1980er, als Muhammed Ali mit seinen legendären Kämpfen „Rumble in the Jungle“ (1974) und „Thrilla in Manila“ (1975) sein Comeback feierte und zur Box-Ikone schlechthin wurde und Sylvester Stallone mit seinen ersten Rocky-Balboa-Filmen (I: 1976, II: 1979, III: 1982) die internationalen Kinobesucher begeisterte, war Boxen der Sport für ein internationales Massenpublikum.
Auch Jiro Taniguchi blieb davon nicht unbeeindruckt, denn er und der Szenarist Caribu Marley setzen der Sportart mit diesem Manga ab 1980 ein eigenes grafisches Denkmal. Die Seiten strotzen vor dynamischen Panel-Montagen und Close-ups. Im Ring erwartet den Leser ein Karussell der Perspektiven, sodass man mit dem Protagonisten durch den Ring taumelt. So groß muss die Begeisterung gewesen sein, dass Taniguchi und Caribu bis 1983 mit „Knuckle Wars“ noch einen weiteren Box-Manga hinterherschickten.
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