Sara Lone 1 - Pinky Princess
Eine zerrüttete Vater-Tochter-Beziehung wird durch einen Mord und einem geheimnisvollem Papier zu einer undurchsichtigen Geschichte und zu einem Crime-Noir.
Am Strand findet ein turtelndes Pärchen zufällig nachts einen vergrabenen Toten. Der Kopf ist abgetrennt und liegt auf dem senkrecht im Sand steckenden Leichnam. Er gehörte dem alten Seemann Carruthers, der brutal ermordet wurde. Auf der Suche nach Hinterbliebenen stößt die Polizei auf seine Tochter Joy, die im schummrigen Gewerbe ihr Geld verdient und besser bekannt ist unter dem Namen Sara Lone! Sie gibt sich auf Befragungen zunächst recht zugeknöpft. Kurz danach grapscht ihr schmieriger Boss an ihr rum, sie wehrt sich und schlägt den Aufdringlichen mit einer Stehlampe ko. Sie schnappt sich ihren Lohn aus dem offen stehenden Tresor und verschwindet. Die Polizei schnappt sie wegen Mordes, den allerdings eine Kollegin am Boss vollendet hat. In den Habseligkeiten von Sara findet ein Bundesagent ein Dokument, das ihn dazu veranlasst, sie unter seinen Schutz zu stellen! Und die Mafia hat ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt...
In den 1960ger Jahren, als noch J.F. Kennedy und Steve McQueen die Helden der Amerikaner waren, ist dieses spannende Abenteuer angesiedelt und mit etlichen Verweisen ausstaffiert. Die sexy Hauptperson ist scheinbar ein Dummerchen und mit ihrem Vater verband sie wenig Gutes. Im Umfeld von Fischfang, Dünen, Meer und Unterwelt sind hier schon mal die Weichen für eine auf vier Bänden angelegte Geschichte gelegt. Denn es gibt noch einige Handlungsfäden, die weitergesponnen werden müssen: Ein Schatzfund auf dem Meeresgrund, den ihr Vater einst zusammen mit zwei Kumpels machte, Episoden aus dem letzten Krieg und nicht zuletzt die wohl krisengebeutelte Vergangenheit von Vater und Tochter. Die Personen sind im ersten Band natürlich noch vage charakterisiert, und auch das Milieu, das man so aus dieser Zeit mit allerlei Zwielichtigem verbindet, ist angedeutet. Also ein Story zwischen Rache und Verschwörung. Ein Krimi mit rothaariger Hauptperson, mehreren Geheimnissen und wunderschön gestalteten Bildern. Die Farben sind eher erdig, gedeckt und unterstreichen den düsteren, nebulösen Stil dieses Thrillers!
Auf acht zusätzlichen Seiten geben der Autor und der Künstler mit erklärenden Worten Einsicht in den Schaffungsprozess.
von Rolf Pressburger