Nachdem Bryan Talbot mit dem Pilotband Grandville sein Steampunk-Universum eingeführt hat, legt er nun nach mit einem weiteren Fall für Detective Inspektor LeBrock von Scotland Yard.
Talbot hat an vielen Stellen Anspielungen und Bildzitate eingebaut, die mal mehr, mal weniger gut versteckt sind. So haben Donald Duck und Kermit der Frosch eine Komparsenrolle, aber auch Gaston und einige andere „Teiggesichter” treiben sich in den Absteigen der Grandville Paris herum. Eingeweihte erkennen in den auf den ersten Blick futuristisch erscheinenden Waffen historische Vorlagen aus dem 19. Jahrhundert, wie z.B. LeBrocks „Hege Uberti Navy 1851”, die auf dem Cover zu sehen ist oder Mutter Riverhorses kleine Pepperbox Pistol, deren vollständige Bezeichnung so lang ist, dass man dreimal umkommen kann, bevor man sie ausgesprochen hat.
Da ist es nur konsequent, dass Kollege Ratzi bei einer Schachpartie mit dem Inspektor die Französische Verteidigung wählt, deren Namensgebung aus dem Jahre 1834 stammt. In der Mitte eines Wettstreits im Fernschach zwischen einer Londoner Mannschaft und einer aus Paris antworteten die Franzosen auf den Eröffnungszug e2-e4, den die Londoner machten, mit dem Zug e7-e6 und gewannen das Spiel.
Das Grundthema in Grandville Mon Amour aber ist der Widerstand der Franzosen gegen die deutsche Besatzung im 2. Weltkrieg, die berühmte Résistance, auf die das Land so stolz ist. In der spiegelverkehrten Welt von Grandville sind die alten Kameraden jedoch Briten, die sogar so weit gehen, einen ehemaligen Mitstreiter zu decken, der jetzt als Psycho-Killer in Paris unterwegs ist. Aber können ein paar müde Veteranen ganz allein und ohne Unterstützung von oben einen Killer aus dem London Tower befreien und nach Frankreich einschleusen?
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