Vincent Marbier ist ein Comic-Autor, dem es nach dem großen Erfolg des ersten Bandes seiner Serie schon seit Jahren an Inspiration mangelt. Von seinem Verleger unter Druck gesetzt, der das fertige Album sehen will, von seinen zahlreichen Fans erwartet, im Stich gelassen von seinem Texter, der seine Blockaden nicht mehr erträgt, ist Vincent so desorientiert, dass er überlegt, seine Karriere als Zeichner aufzugeben.
Von seinem Atelier im Büro seines Verlegers aus begibt sich Vincent während der Signierstunden, der Präsentationen vor der Presse und dem einmaligen Festival von Saint-Malo auf die Suche nach der Inspiration in einer lehrreichen und kraftvollen Erzählung aus dem Herzen der Comic-Kunst.
Sylvain Runberg wird 1971 Tournai geboren (seine Mutter ist Belgierin, sein Vater Franzose) und wuchs im Süden von Frankreich auf. Seinen Hunger nach Bildergeschichten stillt er mit Asterix, Batman und Spirou, und nährt seine Fantasiewelt zwischendurch mit historischen Erzählungen und diversen anderen Romanen. Sein Abitur machte er u.a. in dem Fach Bildende Kunst in der Region Vaucluse und geht anschließend an die Universität in Aix en Provence, die er mit einem Magister in Geschichte verlässt. Während seiner Studienjahre unternimmt er viele Reisen durch Europa und veranstaltet Konzerte mit Rockgruppen aus dem Independent-Bereich und mit elektronischer Musik. Anschließend arbeitet Sylvain Runberg mehrere Jahre als Buchhändler, bevor er in der Verlagslandschaft Fuß fasst. Er zieht nach Paris und tritt eine Stelle bei dem Verlag Les Humanoïdes Associés an. Als er nach einem Unfall im Jahre 2001 mehrere Wochen bewegungsunfähig ist, macht er sich ans Schreiben und stellt fest, dass er seine Berufung gefunden hat und beschließt, weiterzumachen. 2004 erscheint Sylvains erstes Album »Astrid« beim Verlag Soleil, das er gemeinsam mit Karim Friha realisiert. Danach folgen diverse Projekte unterschiedlicher Genres: »Les Colocataires« gemeinsam mit Christopher beim Dupuis Verlag, eine Serie, die an seine Studienjahre in Aix anknüpft, »Hammerfall« mit Boris Talijancic, eine fantastisch-mittelalterliche Saga, die im 8. Jh. in Skandinavien angesiedelt ist, und die Science-Fiction-Serie »Orbital«, die er gemeinsam mit Serge Pellé als Zeichner realisiert. Im Anschluss daran folgen der 7. Band der SF-Serie «Kookaburra Universe» mit Eduardo Ocana, die Fortsetzung der Serie »Mic Mac Adam« mit Luc Brunschwig und André Benn beim Dargaud Verlag sowie »London Calling« mit Phicil beim Verlag Futuropolis, ein halbbiografischer Roadmovie, der im post-thatcheristischen England der 90er Jahre spielt.
Sylvain Runberg arbeitet derzeit an mehreren Projekten, die demnächst erscheinen werden: »Reconquêtes«, eine historische Fantasy-Serie mit François Mivilles-Deschênes als Zeichner beim Lombard Verlag, »Les Chemins de Vadstena« mit Thibaud de Rochebrune beim Soleil Verlag, ein fantastisch-zeitgenössischer Thriller, der in Schweden spielt, und zwei neue Serien an der Grenze zur Science Fiction, »Renégats« und »Hostiles« (mit Niko Henrichon), beim Dupuis Verlag.
Zeichner: Olivier Martin
Unbedingt empfehlenswert!
- ALFONZ. Der Comicreporter
In dem Album geht es um die Angst vor dem leeren Blatt, das einem höhnisch entgegenglotzt, während der Abgabetermin auf perfide Weise näher und näher rückt – und dieses Gefühl kennen nicht nur Comiczeichner, das kennt auch jeder Schriftsteller, Komponist oder sonstwie kreative Mensch.
- Peter Hetzler, Comickunst
WEISSE FELDER ist ein gelunges Künstlerdrama mit einem interessanten Einblick in die Mechanismen der Comicindustrie und einem tiefgehenden Eindruck in die Zeichnerseele. Garantiert nicht nur für Comicnerds, sondern auch für Liebhaber von Gegenwartsdramen im Allgemeinen eine interessante Leseempfehlung.
- Marco Behringer, z-wie-klugscheißer
Olivier Martin inszeniert diese stille, eindrucksvolle Geschichte in bestechend schlichten Bleistift-/Tusche-Zeichnungen, deren stilvoll-monochrome Gestaltung nur in den Szenen der Katastrophe in Form einer Überschwemmung Farbtupfer aufweisen. Dies fügt sich harmonisch ins Gesamtbild einer Erzählung, die wie ihre Hauptfigur bewusst gegen den Strom von krachigen, explosiven Abenteuern innehält, den Blick nach innen richtet und vollkommen ohne Eitelkeit oder Selbstverliebtheit einen Einblick nicht nur ins Wesen der Comic-Branche, sondern in die Seele eines Künstlers gewährt. Ganz groß!
- comicleser.de
Ein großartiges Beispiel zeitgenössischer Comic-Kunst, das in keiner niveauvollen Sammlung fehlen sollte.
- DVD-Fan.net
Ein Blick ins Atelier eines Comiczeichners, der eine künstlerische Blockade zu lösen versucht; das Ergebnis ist faszinierend. (8/10)
- Comicgate
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