Viele der Szenen in diesen Comicgeschichten aus den 1980er Jahren wären heute undenkbar.
Der übergewichtige, sadistische Kommissar Robby demütigt seine Untersuchungshäftlinge, die beim Verhör mit her untergelassenen Hosen vor ihm stehen müssen. Er benutzt sein Amt als Druckmittel, um sich von einer unbeteiligten jungen Frau sexuelle Genüsse zu verschaffen. Jessicas gewalttätiger, psychisch schwer gestörter Entführer wird von ihr liebevoll seiner Unschuld beraubt, und sie genießt es auch noch. Das alles ist unterlegt mit Songtexten aus jenen Jahren, zum Beispiel von den Doors:
... He went to the room where his sister lived
And then he paid a visit to his brother
And then he walked on down the hall
And he came to a door
And he looked inside
- Father?
Yes, son?
- I want to kill you.
- Mother, I want to...
Viel Zeit ist seitdem vergangen, und in den Medien hat die politische Korrektheit Einzug gehalten. Jessica Blandy jedoch atmet den Geist der Aufbruchsjahre, als alles revolutionär aussah und die Farbe Orange den Grundton für das Lebensgefühl abgab.
Mit einer anderen emanziperten Frauenfigur geht Dufaux erneut an die Grenzen des Schicklichen: in Djinn begibt sich eine aufgeklärte, gebildete Europäerin in einen türkischen Harem und durchläuft willig die Ausbildung, die im Beischlaf mit 30, nicht von ihr gewählten Männern unterschiedlichster Beschaffenheit, besteht.
Auch der neue Zyklus La Route Jessica berührt Tabuzonen: Das Album Daddy! erzählt von einer obsessiven Vater-Tochter-Beziehung.