„Die Menschen sitzen in ihren Autos, gestresst, sorgenvoll. Weit weg.“ Solche Gedanken der Hauptfigur Lynn Scott legen sich über Bilder aus dem glamourösen Hollywood der 1960er Jahre und lassen erahnen, dass es unter dem Hoch- glanzlack einiges an Spannung gibt.
Es ist die Zeit des Wirtschaftsbooms, der endlich erlaubten Genüsse für (fast) jedermann. Oder bleibt es doch nur ein schöner Schein?
Der Konflikt zwischen Traum und Wirklichkeit treibt offenbar auch den Pin-Up-Serienmörder um: er vergewaltigt seine Opfer, tötet sie und inszeniert sie dann auf Fotos wie Models auf den Playboy-Ausklappfotos.
Vor diesem Hintergrund spielt parallel die Story der jungen Lynn Scott, eine Tochter aus bestem Hause. Sie ist ihrerseits auf der Suche nach dem Mann, der sie eines Nachts überfiel. Als Folge des Schocks erlitt sie einen Hörsturz und ist nun taub.
Für Zeichner Alain Queireix ist das damalige Los Angeles ein Schlaraffenland der Bilder. Genüsslich lässt er lange Ami-Schlitten durch die breiten Straßen gleiten und herausgeputzte Frauen sich in Posen verbiegen, als wäre das Leben ein einziger Laufsteg.
Szenarist Stephen Desberg lässt seine Geschichten mit Vorliebe in den USA spielen und auch gern in den 1950er und 60ern, wie schon seinen CIA-Krimi Black Op. Bei Miss October erinnert man sich unweigerlich an Klassiker wie L.A. Confidential, die Verfilmung des James Ellroy-Krimis Stadt der Teufel. Aber trotz der schwergewichtigen Vorlagen schafft es Desberg, hier einen Krimi mit einem eigenen Dreh und verblüffenden Wendungen vorzulegen.
Autoren: Stephen Desberg
Alain Queireix, geboren 1956 in Bordeaux, war zunächst Handelsvertreter. Von Kind an zeichnete er, beharrlich und vor allem schöne Frauen. 2008 debütierte er mit der Serie Ava Dream. Es folgte u.a. die Fortsetzung zu der Serie zu IR$: All Watcher.
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